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"Til - Des Landfahrers und Lotterbuben abentüerlich Lebensbild". Der Titel kündet von Altertümlichem. Was einerseits stimmt: "Til" nimmt - von der Wiege bis zum Grabe - die fünfaktige Struktur des antiken Theaters auf. Ebenso ist er eine Wiederaufnahme des frühneuzeitlichen Schelmen­romans.

"Til" ist Pastiche - einerseits im Verweben von vorhandenen und neuen Geschichten, andererseits im Duktus, wie der Untertitel zeigt. In der bild­haften, derben Dialog-Sprache erklingt das aus heutiger Sicht rumpelnde Deutsch der Lutherbibel. Es führt den Leser inniger, authetischer als in neuzeitlicher Sprache, in die Lebenswelt des komischen, tragischen Helden. Dieser "Discours" ist nicht zu verwechseln mit dem berüchtigten Sprech der heutigen Mittelaltermärkte. Die Sprache des Erzählers, der "Récit", nimmt Anleihe an den Erzählton des 19. Jahrhunderts, mit oft lang­gezogenen Satzbögen und aus heutiger Sicht drolligen Archaismen.